STAR TREK: ENTERPRISE
Deutscher Titel Orginaltitel Kürzel Entstehung Staffeln Episoden
Star Trek: Enterprise
Enterprise
ENT 2001-2005 4 98

ENTERPRISE


Star Trek: Enterprise (2001–2005) ist eine Fernsehserie, die im Star-Trek-Universum, das von Gene Roddenberry geschaffen wurde, spielt. Die Serie startete zunächst unter dem Titel Enterprise, wurde jedoch mit Beginn der dritten Staffel umbenannt. Die deutsche Fassung der Episoden wurde von März 2003 bis Juli 2006 ausgestrahlt. Es wurden vier Staffeln mit insgesamt 98 Folgen produziert.

 


NÄHERE INFOS


Ab dem 25. September 2001 wurde die sechste Serie Star Trek: Enterprise produziert. Sie spielt als Prequel rund einhundert Jahre vor der Handlung von Raumschiff Enterprise und somit vor der Gründung der Vereinigten Föderation der Planeten. Die ersten drei Staffeln brachten ständig schlächte Quoten und anhaltend schlechte Kritiken, weswegen die Serie für die vierte Staffel unter Manny Coto nochmals generalüberholt wurde. Wie seine Vorgänger TNG, DS9 und Voyager brauchte auch Enterprise die ersten Staffeln dazu, um eine konsistente Basis zu finden, und hat sich von der ursprünglich beabsichtigten Richtung der Story ebenfalls weit entfernt. Die vorgenommenen Änderungen führten allerdings nicht zu einem Quotenaufschwung, woraufhin im Februar 2005 die Absetzung der Serie Enterprise mit Ende der vierten Staffel bekannt gegeben wurde, obwohl sowohl von Fans als auch von Kritikern eine enorme Leistungssteigerung anerkannt wurde.

 

Übereinstimmend wurde in vielen Analysen dieser Fernsehserie die Abkehr von der humanistischen Grundstimmung der Vorgängerproduktionen festgestellt. Statt diplomatischer Mittel wird zur Erreichung von Zielen hin und wieder Gewalt angewandt. Kritiker sehen darin die zeitgenössischen Auswirkungen der Terroranschläge der 1990er Jahre sowie des 11. Septembers 2001 und anderer amerikanischer Befindlichkeiten.


HANDLUNG


Zeitlich spielt die Serie ab dem Jahre 2151, etwa 90 Jahre nach dem ersten Kontakt mit dem Volk der Vulkanier (5. April 2063) und damit vor der ersten Serie Raumschiff Enterprise.

 

In der Serie fliegt zum ersten Mal ein Raumschiff namens Enterprise los, um den Weltraum zu erkunden und Kontakt mit anderen Spezies aufzunehmen. Die Vulkanier stehen den Menschen zu diesem Zeitpunkt noch sehr skeptisch gegenüber. Die vulkanische erste Offizierin T’Pol hat daher auch die Funktion einer kritischen Beobachterin.

 

Eine „Vereinigte Föderation der Planeten“ gibt es zu Beginn der Serie noch ebenso wenig wie die in den zeitlich später angesiedelten Serien häufig genannte „Oberste Direktive“, die eine Einmischung in die Belange weniger entwickelter Kulturen verbietet. Später als alltäglich eingeführte Techniken wie das „Beamen“ sind hier noch in ihren Anfängen zu besichtigen.

 

Schilderten die ersten beiden Staffeln im Wesentlichen die Bemühungen der Crew, das Weltall zu erforschen und Kontakt zu anderen Lebensformen aufzunehmen, nahm die Serie in der dritten Staffel eine Wendung. Die Erde wurde angegriffen, und sieben Millionen Menschen starben. Die Enterprise sollte den Täter finden und begab sich dabei in einen Teil des Weltraums, in dem die physikalischen Gesetze nicht mehr uneingeschränkt galten. Die Serie erhielt eine deutlich düsterere Atmosphäre und konfrontierte die Figuren mit einer Reihe an Problemen, die sie zwangen, bisher unerschütterliche Prinzipien aufzugeben, und sie deutlich komplexer und ambivalent erscheinen ließen. Außerdem verband ein roter Faden die einzelnen Folgen, so dass es Zuschauern, die einzelne Folgen verpassten, zum Teil schwer fiel, wieder in die Serie hineinzufinden.

 

In der vierten Staffel bemühte man sich verstärkt darum, Verbindungen zu Geschehnissen des späteren Star-Trek-Universums zu knüpfen. Die Handlungsstränge erstreckten sich zumeist über zwei oder drei Folgen. Nachdem die Bedrohung der dritten Staffel gebannt war, kehrte die Enterprise zur Erde zurück, geriet dabei allerdings zunächst in die Wirren des „Temporalen Kalten Kriegs“. In den nächsten drei Folgen griff man den in TOS erstmals erwähnten „Eugenischen Krieg“ (TOS: Der schlafende Tiger) auf. Es folgte ein weiterer Mehrteiler, der die Enterprise nach Vulkan führte, wo Captain Archer und T’Pol für einen politischen Umsturz auf dem Planeten sorgten; dabei begegneten sie T’Pau, einer Figur, die Zuschauern aus TOS bekannt ist. Die Entstehung der „Föderation der Planeten“ bildet den nächsten Handlungsschwerpunkt der vierten Staffel. In mehreren Folgen wird gezeigt, wie durch Vermittlung der Erde die Andorianer, Tellariten und Vulkanier zu einem Bündnis kamen. Dabei versuchten zunächst die Romulaner, später eine fanatische Sekte auf der Erde, diesen Zusammenschluss zu verhindern. Einen Höhepunkt der Serie stellt die Doppelfolge Im finsteren Spiegel dar, die im „Spiegeluniversum“ spielt. Dieses alternative Universum tauchte erstmals in TOS auf (Ein Parallel-Universum). Die Verbindung zu späteren Ereignissen wurde hier durch ein Raumschiff, die USS Defiant – ein Schwesterschiff von Kirks Enterprise – hergestellt, das in der TOS-Folge Das Spinnennetz spurlos verschwand und jetzt hier wieder auftaucht. Außerdem zeigte die Folge eine andere Version des ersten Kontakts mit den Vulkaniern als die, die in Star Trek: Der erste Kontakt zu sehen war.

 

Die letzte Folge der Serie spielte im Jahr 2161, also sechs Jahre nach der vorletzten. In dieser Episode gab es ein Wiedersehen mit Commander Riker und Counselor Troi, zwei Figuren aus Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert, aus deren Perspektive die letzte Mission der ersten Enterprise geschildert wird.


ZUSCHAUERAKZEPTANZ


In den USA wurde die Produktion der Serie nach vier Staffeln mit insgesamt 98 Episoden vorzeitig eingestellt. Die Maßnahme wurde seitens des Fernsehsenders UPN mit dem geringen Zuspruch des Fernsehpublikums begründet. Im Jahresmittel konnte sich die Serie zu keiner Zeit unter den beliebtesten 100 Formaten des US-amerikanischen Fernsehens etablieren. Dieser Umstand führte bereits zum Beginn der dritten Staffel konzeptionelle Änderungen herbei, die sich jedoch auf die Resonanz des Publikums nicht auswirkten. So wurden Gerüchte laut, dass der Sender UPN die Serie mit dem Ende der dritten Staffel absetzen würde. Dies löste starke Fan-Reaktionen aus. Internetseiten wie SaveEnterprise.com riefen zu allgemeinen Protestaktionen auf. Kurze Zeit später wurden die Verantwortlichen bei Paramount und UPN von einer Welle aus E-Mails und Telefonanrufen überschwemmt.

 

Am 20. Mai 2004 lenkte UPN schließlich ein und gab eine vierte Staffel mit 22 neuen Episoden in Auftrag. Gleichzeitig wurde der Sendetermin vom Mittwoch auf den Freitag verlegt, in der Hoffnung, dass die Serie dort einen ähnlich großen Erfolg wie zuvor Akte X oder Miami Vice haben würde. UPN stellte außerdem klar, dass die Serie abgesetzt werde, sofern die Einschaltquoten der vierten Staffel keine Verbesserungen vorwiesen. Zumindest Fans und Kritiker bescheinigten der vierten Staffel eine deutlich zunehmende Qualität; dennoch blieben die Quoten der vierten Staffel weiterhin unterhalb des erhofften Niveaus, obwohl UPN auf diesem sonst immer sehr schwachen Freitagssendeplatz mit Enterprise, im Vergleich zu früher, sehr gute Ergebnisse bei den wichtigen Zielgruppen einfuhr.

 

Trotz weiterer Rettungsversuche seitens der Fans im Zeitraum vor und insbesondere nach der Ankündigung gab UPN am 2. Februar 2005 bekannt, dass die Serie mit dem Ende der vierten Staffel eingestellt werde. Angebote von Fan-Aktionen, durch Geldspenden eine weitere Staffel (zum Beispiel in Kanada) zu produzieren, wurden von Paramount jedoch des Öfteren abgelehnt, was schließlich zur Folge hatte, dass die größte Fan-Kampagne zur Rettung von Enterprise (TrekUnited.com) offiziell das Ende der Rettungsbestrebungen am 17. April 2005 verkündete. Somit ist „Star Trek: Enterprise“ die erste Star-Trek-TV-Produktion seit der Originalserie (TOS), die aufgrund zu schwacher Quoten vorzeitig eingestellt wurde.

 

Auch in Deutschland blieben die Erwartungen des ausstrahlenden Senders Sat.1 unerfüllt. Anfang 2004 wurde der Sendeplan gekippt, und man verzichtete auf die Ausstrahlung weiterer neuer Episoden von „Enterprise“.